Kulinarischer Aschermittwoch im Fischereihafen-Restaurant

Hamburgs Fisch-König kann auch Fleisch

Dîner Amical am 26. Februar 2020

Ob Hummer, Austern oder Steinbutt – alles, was aus dem Meer kommt, isst man in Hamburg am feinsten im Fischereihafen-Restaurant. Kein Wunder, dass die Plätze für das traditionelle Aschermittwochs Dîner Amical innerhalb Stunden ausgebucht waren. In Vertretung von Bailli Bettina Schliephake-Burchardt begrüßte Vice Conseiller Gastronomique Robert Kabs die Gäste. Anschließend erinnerte Gastgeber Confrère Dirk Kowalke mit sehr emotionalen Worten an seinen 2019 verstorbenen Vater Rüdiger, der 1981 das Fischereihafen-Restaurant übernommen hatte und es mit seiner herzlichen und charmanten Art schnell zu einer Oase der Gastfreundschaft machte, in der sich bis heute sowohl Hamburger als auch internationale Gäste wie zu Hause fühlen.

Weggefährte war damals Wolf-Dieter Klunker, der bis 2012 als Küchenchef an der Großen Elbstraße regierte und damit die Erfolgsgeschichte des Fischereihafen Restaurants entscheidend mitgeprägt hat. Und so wie er Rüdiger Kowalke zur Seite stand, steht heute sein Sohn Jens als Küchenchef Dirk Kowalke zur Seite. Eine wohl einmalige Geschichte: Die Geschichte des doppelten Generationswechsels in einem Restaurant dieser Größenordnung. Ein Plot für einen Hollywood-Film.

Ganz großes Kino war denn auch das sechsgängige Menü, mit dem Confrère Jens Klunker die gut 100 Gäste an diesem Abend begeisterte. Gestartet wurde mit mariniertem Pulpo auf Süßkartoffel-Kürbissalat mit Kernöl. Ein wunderbarer Auftakt, der von einem 2018er Grauburgunder „Lime Rock“ vom Weingut Schwedhelm in der Pfalz begleitet wurde. Weich, rund, nicht ganz trocken ausgebaut und mit einer zitronigen Frische passte er geradezu perfekt.

Als zweiter Gang folgte ein „must eat“ im Fischereihafen Restaurant – ein aufgeschäumtes Süppchen vom kanadischen Hummer. Ohne Übertreibung die wohl beste Hummersuppe weit und breit.

Ein Hochgenuss war auch der dritte Gang: Gebackenes Seeteufel-Medaillon mit Schwarzwurzelgemüse und bunten Balsamico-Linsen. Dazu wurde ein würziger, vergleichsweise kräftiger 2018er Lugana Felugan Feliciana aus der Lombardei serviert, der auch mit dem nächsten Gang, einer noblen schottischen Jakobsmuschel mit Fenchelcreme und Paprika-Kapern-Vinaigrette eine nahezu perfekte Harmonie entwickelte.

Mit dem Hauptgang bewies Confrère Jens Klunker, dass man im Fischereihafen-Restaurant auch Fleisch kann: In Rotwein geschmortes, unglaublich zartes Kalbsbäckchen mit wunderbar cremigem Steinpilzrisotto und karamellisierter Williams Birne! Ein Gericht zum Niederknien, das sich perfekt mit dem begleitenden Wein vermählte, einem nach würziger Frucht und feinen Pfefferaromen duftenden, äußerst eleganten 2014er Syrah vom Weingut Beaumont in Südafrika.

Was wäre ein solch gelungenes Menü ohne den krönenden Dessert-Abschluss. Den lieferte die Patisserie des Fischereihafen-Restaurant in Form eines himmlisch schmeckenden Limetten-Törtchens mit cremigem Cocos-Eis und fruchtigem Ananaskompott. Ein Gaumenschmeichler allererster Güte.

Alles in allem ein überaus gelungener Abend, der bei den Consœurs und Confrères, die den Abend bei dem einen oder anderen Absacker in der Oyster Bar ausklingen ließen, noch lange in guter Erinnerung bleiben wird.

Text: Klaus Zelgin, Vice Chargée de Presse

Fotos: Michael Zuther

Fischereihafen-Restaurant
Große Elbstraße 143
22767 Hamburg
Telefon 040 – 381816
www.fischereihafenrestaurant.de